Wabernseite, 10.48 Uhr:
21 Männer, zwischen schätzungsweise 40 und 75 jährig, allesamt von leicht bis schwer übergewichtig. Alle sind gut gelaunt, klopfen Sprüche, stehen Schlange.
1 unscheinbare, junge Frau steht zuhinterst in der Schlange.
Sie sei der Chef, sagen die Vorderen.
Montag, 23.07.2018
Messdaten um 16.10 Uhr:
- Wetter: sonnig, morgens gegen Süden noch Hochnebel
- Temperatur Luft: 25.7 Grad Celsius
- Temperatur Wasser: 20.8 Grad Celsius
- Windstill
Eine junge Frau mit Hund läutet als erste auf der Wabernseite. Als ich um 10.05 Uhr anlege, kommt eiligen Schrittes Toni mit Juweli gelaufen.
„Sali Toni, wie geht’s?“, frage ich, als er mir seine Mehrfahrtenkarte hinhält.
„Es geht so“, sagt er und steigt ein. Auf der Fahrt meint er:
Montag, 09.07.2018
Warum ist die Aare so grün? 1. Teil
Gang doch e chli der Aare naa
Dere schöne, schöne, schöne grüene Aare naa
Dere Aare naa
Lue wie d Velöle velöle mit ihrne Velo
Dere schöne grüene Aare naa
Dere Aare naa
Gang doch e chli der Aare naa

Freitag, 06.07.2018
- 09.28 Uhr: Ich erreiche das Fährhaus mit dem Fahrrad und entledige mich des triefendnassen Regenanzugs. Es regnet gewitterhaft in Strömen.
- 09.36 Uhr: Der Kaffee ist aufgesetzt. Ich schlüpfe in die Gummistiefel, ziehe die trockene Pelerine über und hole die batteriebetriebene Tauchpumpe und den Schrubber aus dem Schopf.
Mittwoch, 04.07.2018
Ein hagerer, älterer Herr, schütteres Haar, rotes Hemd, steigt auf der Wabernseite ein. Er ist der einzige Passagier auf dieser Fahrt. Ich bleibe einige Momente in der Mitte der Aare stehen und warte auf die Durchfahrt von fünf Schlauchbooten.
„Ich erinnere mich gut. Neunzehnhundertfünfzig. Oder Einundfünfzig. Ich war ein kleiner Junge, bin da drüben in Wabern aufgewachsen. Die alte Holzfähre. Dürftig sah die aus. Sie wurde noch privat betrieben und der Fährmann sass im Beizli und wartete auf die Gäste. Vor sich ein leeres Glas. Die Fähre war oft geschlossen. Ich weiss nicht ob es überhaupt einen Fahrplan gab. Dann war meine Mutter auf einmal tot.“