Freitag, 06.07.2018

  • 09.28 Uhr: Ich erreiche das Fährhaus mit dem Fahrrad und entledige mich des triefendnassen Regenanzugs. Es regnet gewitterhaft in Strömen.
  • 09.36 Uhr: Der Kaffee ist aufgesetzt. Ich schlüpfe in die Gummistiefel, ziehe die trockene Pelerine über und hole die batteriebetriebene Tauchpumpe und den Schrubber aus dem Schopf.
  • 09.38 Uhr: Ich stelle in der Fähre die Tauchpumpe in das sieben Zentimeter hoch stehende Wasser, schalte sie ein und schliesse die Schlösser auf. Vorne das Schloss an der Sicherheitskette, hinten das Schloss der Metallkiste mit den Sitzkissen und Schwimmwesten. Während die Tauchpumpe das Regenwasser aus der Fähre in die Aare pumpt, schrubbe ich die Verschmutzungen und Algenbildungen vom Boden und den Seitenwänden der Fähre.
  • 09.45 Uhr: Es hört auf einen Schlag auf zu regnen. Mit dem Wasserschieber aus Gummi trockne ich die Sitzflächen der Bänke und schrubbe weiter.
  • 09.47 Uhr: Ich ziehe die Fähre höher auf die Rampe, damit das Wasser nach hinten läuft, danach entferne ich das hintere Bodenblech über der leichten Vertiefung im Rumpf, schiebe die Tauchpumpe hinein und neige mit meinem Körpergewicht die Fähre auf die Seite, wo die Tauchpumpe liegt. Die Vertiefung leert sich, die Tauchpumpe beginnt zu gurgeln und ich schalte sie ab.
  • 09.50 Uhr: Ich hole Notruder und Rettungsring, richte alles her für die erste Fahrt. Auf einmal bricht die Sonne kurz durch. Die Fähre glänzt strahlend weiss.
  • 09.58 Uhr: Zwei Frauen in Wanderschuhen und Markenregenjacken steigen in die Fähre. Die eine Frau meint am Schluss der Fahrt: „Ich könnte jetzt den ganzen Tag mit ihnen hin und her fahren.“
  • 10.16 Uhr: Es beginnt wieder heftig an zu regnen.

An diesem Tag kommt die Tauchpumpe noch fünfmal zum Einsatz. Die Niederschlagsmenge beträgt total 23.8 mm. Es will niemand mehr den ganzen Tag mit mir hin und her fahren.