Fährima

Gestern fegte der Föhn, der warme Südwind, durch die Bäume und wirbelte das welke Laub über die Aare. Am Abend drang dann das Sturmtief ‚Fabienne’ zu uns. Es regnete die ganze Nacht in Strömen. Heute hat der Wind auf Nordost gedreht und jetzt bläst eine kräftige kalte Bise um das Fährhaus.

„Schau, Tim, schau, jetzt kommt er. Schau jetzt, ja, schau jetzt. Nicht Angst haben, Bubu. Schau, jetzt legt er an. Ja, geil, schau, ja, jetzt legt er an. Jetzt kommt er, ja, jetzt kommt er raus. Ja, schau, jetzt macht er das Boot fest. Ja.

Der grünen Farbe der Aare auf der Spur…

„Vielleicht ist heute der letzte Tag des Altweibersommers. Das dürfe man noch sagen. Auch als emanzipierte Frau“, sagt eine streng blickende Frau beim einkassieren auf der Fähre. „Gleichberechtigt wäre es zwar dann, wenn es einen Altherrenherbst geben würde“, ergänzt sie.

Besondere Ereignisse:

• Ich habe am Montag in den Alpen 2 Kilogramm Steinpilze gesammelt
• Vermutlich bin ich ein Glückspilz, 83 Kilogramm (Haben Pilze einen Einfluss auf die Farbe der Aare?)
• Toni erzählt auf der Fähre zwei Witze
• Die Schwalben ziehen in den Süden

Um 15.45 Uhr steigen zwei Männer grusslos auf die Fähre. Tiefe Falten, ein schmaler Mund und Bartstoppeln prägen ihre aschgrauen Gesichter.