Freitag, 04.01.2019

Münsterfähre Basel

„Kostet die Überfahrt immer noch gleich viel?“, fragt der ältere Mann.
„Ja, immer noch zwei Franken. Seit 1997.“
„Ich warte darauf, dass es einmal teurer wird.“
„Es schaut nicht danach aus.“
„Warten wir’s ab, wir sind in Muri.“
„Was wollen sie damit sagen?“
„In Basel ist die Strecke viel länger und es kostet weniger.“
Es ist 10.45 Uhr, strahlend schönes Winterwetter und minus 6 Grad Celsius. Die Kälte der Nacht hat Reif auf der Fähre gebildet und sie schaut aus wie eine überzuckerte Torte.

Der ältere Mann sitzt auf einem trockenen Kissen und blickt über die Aare, die in der flachen Morgensonne glitzert. In der kalten Bise werden die Nebelfetzen rasch über das Wasser gejagt. Die kahlen Bäume säumen dunkel den Fluss. In der Mitte der Aare meint der ältere Mann auf einmal:
„Das mit dem Geld, das ist eine Schwierigkeit. Denn wenn ich hier sitze, ist es unbezahlbar.“