Zum Buch:
Auf der Fähre fallen alle Funktionen – ob Kapitän, Steuermann, Offizier, Koch, Mechaniker, Matrosin oder Gehilfe – auf ein und dieselbe Person: den Fährmann. Begegnungen, Beobachtungen, Stimmungen, Witterung und Jahreszeiten, Messdaten und Statistiken – alles erzählt Geschichten, fliesst in Beziehungen und manchmal wird es still. Hier verlässt die Leserin, der Leser den Mikrokosmos der Fähre, untersucht ihr Verhältnis zur Welt, erforscht den Mythos des Fährmanns, oder taucht in die Legende der grünen Aare.
„Plötzlich diese Ruhe“, stellt eine junge Frau fest.
Es geht im Logbuch eines Fährmanns nicht nur um Begegnungen, Statistiken, Beobachtungen, sondern auch um Tauchgänge. Auf der Fähre wird oft das Handy gezückt, wild fotografiert, in Szene gesetzt – ein touristischer Moment. Aber es gibt auch die Magie der Überfahrt, des Übergangs. Dann sitzen die Gäste still und regungslos auf der Holzbank, ihr Blick schweift gedankenverloren über das Wasser und ihr Gesicht ist eigenartig gelöst und entspannt. Auf einmal scheint etwas Grösseres, als das irdische Leben über der Fähre zu schweben. Gerade so, als würde kurz eine Seele aus dem Hades dem Gast zuzwinkern und lächeln.