Donnerstag, 14.02.2019

Die Frau trägt eine Brille mit dicken Gläsern, so dass ihre Augen ganz klein wirken. Und trotz dieser Brille kneift sie jetzt die Augen zusammen, als würde sie schlecht sehen. Ihre Haare müssen einmal blond gewesen sein und nun sind sie eine Mischung aus Grau, Weiss und gefärbten Mèches. Sie setzt sich nahe beim Ruder auf die Bank. Ich lege ab.

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Montag, 28.01.2019

Gestern Abend regnete es sehr stark und heute Morgen, als ich aufstand, schneite es in dicken Flocken. Nun scheint die Sonne durch den Nebel und die Temperatur ist über Nacht auf Minus 4 Grad Celsius gesunken. In der Fähre hat sich eine Eisdecke über dem gesammelten Regenwasser gebildet, auf den Bänken liegt eine harte Schneeschicht und die Seile sind steifgefroren. Ich hole Wasserpumpe und Schneeschaufel aus dem Schopf und mache mich an die Arbeit.

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Samstag, 05.01.2019

Heute Morgen hat es zu schneien begonnen. Ich erreiche die Fähre um 09.42 Uhr. Als erstes entfache ich ein Feuer im Ofen und schliesse die Fähre auf. Mit der Schaufel schippe ich den Weg zum Fährhaus frei und mit dem Besen wische ich den Schnee von der Treppe in die Aare. Es ist so kalt und der Schnee so trocken, dass er in grossen Wolken über die Aare stiebt. Dann räume ich den Schnee aus der Fähre. Unter ihm kommen trockene Bänke zum Vorschein. Ich setze mich. Mein Atem bleibt in der Luft hängen. Auf einmal zirpt der Zaunkönig in der Böschung.

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Freitag, 04.01.2019

Münsterfähre Basel

„Kostet die Überfahrt immer noch gleich viel?“, fragt der ältere Mann.
„Ja, immer noch zwei Franken. Seit 1997.“
„Ich warte darauf, dass es einmal teurer wird.“
„Es schaut nicht danach aus.“
„Warten wir’s ab, wir sind in Muri.“
„Was wollen sie damit sagen?“
„In Basel ist die Strecke viel länger und es kostet weniger.“
Es ist 10.45 Uhr, strahlend schönes Winterwetter und minus 6 Grad Celsius. Die Kälte der Nacht hat Reif auf der Fähre gebildet und sie schaut aus wie eine überzuckerte Torte.

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