Sonntag, 05.08.2018

Innensicht

Sonntag, 10.12 Uhr. Ein weiterer Hitzetag. Ich erwarte einen Schlauchbootrekord. Ich erwarte wegen der anhaltenden Hitze auch lethargische und genervte Gäste. Die Strategie für die zehn vor mir liegenden Stunden, ist die Selbe wie letzten Sonntag:

  • Auf die Arbeit konzentrieren
  • Virtuelle Uniform tragen
  • Hut, gutes Schuhwerk, Sonnenbrille tragen
  • Alle Stunden eine Achtminutenpause
  • Viel Wasser trinken
  • Auf die Atmung achten
  • Regelmässige Zwischenverpflegungen zu mir nehmen
  • Wenn möglich mal unter die kalte Dusche stehen

12.20 Uhr. Hochbetrieb. Noch nicht allzu viele Schlauchboote. Es geht mir gut.

Urs, einer der anderen Fährmänner, erscheint unerwartet um 14 Uhr bei der Fähre.
„Hallo Dänu, habe gedacht, ich löse dich für eine Stunde ab.“
„Hey, das ist grossartig! Danke.“
Ich nehme ein Bad in der Aare, esse in Ruhe den mitgebrachten Tabouleh-Salat und lege mich kurz hin. Der Manager würde dem vermutlich Powernap sagen. Nach einer Stunde fahre ich mit Urs ein paar Mal gemeinsam über die Aare, dann verabschiedet er sich.

Am Nachmittag gibt es etwas weniger Gäste als am Morgen. Vermutlich ist es vielen Leuten zu heiss. Dafür führt die Aare umso mehr Schlauchboote. Geduld ist alles.

Ich habe mit vielen Gästen geschwatzt. Heute mit Bettina, Marcel, Beatrix, Gaby, Mara und Dodo. Sie machen Spaziergänge, schwimmen in der Aare, sind mit Freunden unterwegs. Pausen sind auch bei kurzen Gesprächen während dem Warten auf eine Lücke zwischen den Schlauchbooten möglich.

Aussensicht

  • Temperatur Aare, 16.40 Uhr: 23.7 Grad Celsius, Rekord seit 1864

Im Jahr 1864 wurde:

  • Abraham Lincoln zum amerikanischen Präsidenten wiedergewählt
  • der Deutsch-Dänische-Krieg geführt
  • der polnische Rebellenführer Romuald Traugutt von den Russen verhaftet
  • die erste Genfer Konvention für Frieden von zwölf Staaten unterzeichnet